Schwimmen als Weg zur gesellschaftlichen Teilhabe für Menschen mit psychischer Erkrankung
Dank der Spendengelder von der Katholischen Kirchengemeinde Brühl-Ketsch konnte der Caritasverband für den Rhein-Neckar-Kreis e.V. Menschen mit psychischer Erkrankung ein ganz besonderes Gruppenangebot machen: ein regelmäßiger gemeinsamer Schwimmbadbesuch. Seit Februar geht die Schwimmgruppe jeden Montag für anderthalb Stunden im „bellamar“ Schwetzingen schwimmen. Viele der Teilnehmer*innen sind dabei über sich hinausgewachsen.
„Mit der Schwimmgruppe können wir unseren Klient*innen einerseits gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen und sie andererseits etwas aus ihrem vertrauten Umfeld herausführen“, erklärt Sozialarbeiter Florian Förster, der beim Caritasverband im Bereich Assistenzleistungen im eigenen Wohnraum sowie im Sozialraum arbeitet. Viele der Menschen, mit denen Förster arbeitet, haben seit Jahren keinen Fuß mehr in ein Schwimmbad gesetzt. Die Gründe hierfür sind so vielfältig wie die Krankheitsbilder. Und manchem mangelt es auch schlichtweg am nötigen Geld für die Eintrittskarte.
„Dank der Spenden von der Katholischen Kirchengemeinde Brühl-Ketsch konnten wir 100 Karten für das ‚bellamar‘ kaufen und haben davon 87 Tickets bereits eingelöst“, erzählt Förster. Über die gezielte Ansprache und Aushänge beim Sozialpsychiatrischen Dienst der Caritas, der Tagesstruktur und der Tagesstätte für seelische Gesundheit konnten bislang 14 Klient*innen dafür begeistert werden, den Schwimmbadbesuch einmal auszuprobieren. In wechselnder Besetzung nehmen seither durchschnittlich sechs Personen an der Schwimmgruppe teil.
„Manche schwimmen ihre Bahnen, während andere sich im Wärmebecken aufhalten oder es sich einfach auf der Liege bequem machen“, beschreibt Förster und ergänzt: „Es geht nicht darum, gezieltes Schwimmtraining anzubieten, sondern die körperliche und seelische Belastbarkeit zu erhöhen, Hemmnisse abzubauen, Kontakte zu knüpfen und sich einfach wieder unter Menschen zu wagen.“
Die Resonanz unter den Teilnehmer*innen ist gut: „Die Freude am Schwimmen und ein Gefühl der Sicherheit im Umgang mit anderen wachsen mit jeder Teilnahme an der Schwimmgruppe“, erzählt eine Teilnehmerin. „Ich fühle mich nach dem Schwimmen häufig besser, weil ich etwas für mich getan habe und nette Gespräche führen konnte“, sagt ein anderer.
„Die Schwimmgruppe ist nicht für alle geeignet, aber die, die es nutzen, wachsen daran“, berichtet Förster. Eine Teilnehmerin mit Depression ist beispielsweise nur einmal dabei gewesen – hat dadurch aber das Schwimmen für sich als so wohltuend empfunden, dass sie seither regelmäßig alleine schwimmen geht. Gerne würde der Caritasverband das Schwimmprojekt auch anbieten, nachdem die letzten Karten eingelöst sind. „Unsere Klient*innen würden sich sehr über eine Fortsetzung des Schwimmprojekts freuen“, weiß Förster. Dafür ist der Caritasverband jedoch auf Spenden angewiesen.
Spendeninformation:
Bank für Sozialwirtschaft
IBAN: DE52 3702 0500 0001 7025 16
BIC: BFSWDE33XXX
Verwendungszweck: Schwimmprojekt
Weitere Informationen: www.caritas-rhein-neckar.de/eingliederungshilfe