“Uns schickt der Himmel”: 72-Stunden anpacken für die Tafel Schwetzingen

Unter dem Motto „Uns schickt der Himmel“ haben die Pfadfinderinnen und Pfadfinder der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg in Plankstadt und das Jugendrotkreuz Schwetzingen vom 18. bis zum 21. April bei der 72-Stunden-Aktion das Außengelände und die Innenräume rund um die Verwaltung der Tafel Schwetzingen „Appel+Ei“ in der Markgrafenstraße 17 auf Vordermann gebracht.

Gruppenbild mit Motto-Torte zum Auftakt der 72-Stunden-Aktion in der Tafel Schwetzingen

von links: Dekan Uwe Lüttinger, Caritas-Geschäftsführer Bernhard Martin, Tafelladenleiter Alexander Schweitzer, Caritas-Referatsleiter Stefan Dugeorge, Caritas-Mitarbeiterin Gabriele Wurl und die Vorstände der Pfadfinder Plankstadt und dem Jugendrotkreuz Schwetzingen

Die 72-Stunden-Aktion wurde bereits zum dritten Mal vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend und seinen Verbänden deutschlandweit organisiert. Am 18. April erhielten verschiedene Freiwilligengruppen aus dem Dekanat Wiesloch auf dem Adenauerplatz ihre Aufgabe vom Katholischen Jugendbüro Wiesloch zugeteilt. Der 25-köpfige Pfadfinderstamm St. Nikolaus aus Plankstadt und das Jugendrotkreuz Schwetzingen mit 15 Freiwilligen waren sofort Feuer und Flamme, als sie erfuhren, dass sie sich in den nächsten drei Tagen gemeinsam ehrenamtlich um Ausbesserungs- und Renovierungsarbeiten rund um die Tafel Schwetzingen kümmern würden.

Gabriele Wurl vom Caritas-Projekt Interkulturelle Ehrenamtskoordination hatte im Vorfeld gemeinsam mit Dekanatsjugendreferentin Carina Gottwald vom Katholischen Jugendbüro Wiesloch mögliche Einsatzfelder beim Caritasverband für den Rhein-Neckar-Kreis e.V. ausgelotet und ist im Gespräch mit Tafelladenleiter Alexander Schweitzer schnell auf „Appel+Ei“ gekommen: „Bei uns gab es wirklich viel Verbesserungspotential“, berichtet Schweitzer. „Unsere Einfahrt bei der Obst- und Gemüseausgabe, wo unsere großen Kühlfahrzeuge zum Ausladen der Lebensmittelspenden durchfahren, war mit riesigen Schlaglöchern übersät. Außerdem fehlte uns eine Überdachung für die Sortierung der Waren im Freien und auch der Pausenbereich für unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen war nur notdürftig mit Sonnenschirmen vor Regen geschützt“, zählt der Tafelladenleiter nur einige der Verbesserungsmöglichkeiten auf.

Viel los auf der Baustelle: U.a. werden Schlaglöcher ausgebessert

Dass in der Kürze der Zeit und bei denkbar schlechter Witterung all das und noch viel mehr tatsächlich in die Tat umgesetzt werden konnte, davon ist nicht nur Alexander Schweitzer völlig begeistert. „Ich bekomme immer noch Gänsehaut, wenn ich daran denke, was die jungen Leute alles auf die Beine gestellt haben“, erzählt Alisse Pljevljak, stellvertretende Ladenleiterin. Zunächst erhielten die beiden Gruppen einen Einblick in den laufenden Betrieb des Tafelladens und machten sich dann sofort an die Arbeit. Eine Gruppe schwärmte aus, um in der Schwetzinger Fußgängerzone Spenden für die Aktion zu sammeln. Andere starteten einen Aufruf in den sozialen Medien oder riefen ihre Kontakte an, um Unterstützung der praktischen Art zu erhalten, beispielsweise um einen Anhänger auszuleihen, Baumaterialien zu beschaffen oder Sachspenden, wie z.B. eine Sitzgarnitur, zu erhalten.

Fachliche Hilfestellung u.a. bei der Ausbesserung der Schlaglöcher mit Rasengittersteinen gab es über Familie Welscher, die mit dem Caritasverband eng verbunden ist und die mit professionellen Gerätschaften, notwendigen Materialien und fachlicher Expertise den Freiwilligen zur Seite stand. Der Fachhandel Luschka und Wagenmann spendete Holzelemente, und auch der Toom-Baumarkt und die Firma Lenhardt und Hübsch unterstützten die Aktion mit Rabatten bzw. Materialien. Von anderen Caritas-Mitarbeiter*innen wurden Farbeimer, Farbwalzen und auch Kuchen gespendet. Auch waren neben Gabriele Wurl immer drei bis vier ehrenamtliche Tafel-Mitarbeiter*innen vor Ort, die die Kinder und Jugendlichen mit Essen und Getränken versorgten.

„Bei uns ging es zu wie in einem Bienenstock“, erzählt Alexander Schweitzer. „Alles lief Hand in Hand und selbst die jüngsten Freiwilligen ab sechs Jahren hatten immer etwas zu tun. Auch vom schlechten Wetter ließen sich die jungen Leute nicht stören.“ Besuch bekamen die Freiwilligen u.a. von Dekan Uwe Lüttinger, der beeindruckt war vom Fleiß der jungen Leute, sowie von Bernhard Martin, Geschäftsführer des Caritasverbands für den Rhein-Neckar-Kreis e.V. Bernhard Martin wünschte den Freiwilligen zum Auftakt der Aktion bei strömendem Regen viel Erfolg und besseres Wetter und brachte seinen herzlichen Dank für dieses tolle Engagement zum Ausdruck. Auch Stefan Dugeorge, Referatsleiter Soziale Dienste beim Caritasverband und selbst ehemaliger Pfadfinder, schaute mehrmals nach dem Rechten und staunte über die Unermüdlichkeit und die gute Organisation der Truppe.

Das selbst gezimmerte Hochbeet ist bepflanzt

Nach weniger als 72 Stunden waren die Freiwilligen fertig: Die Einfahrt war eingeebnet und teilweise mit Rasengittersteinen neu gepflastert. Das Materiallager war professionell mit einem Blechdach geschützt. Der Pausenbereich für die Mitarbeiter*innen hat anstelle der Sonnenschirme eine richtige Überdachung und überdies eine neue Sitzgarnitur erhalten. Der Flur der Verwaltung war neu gestrichen. Auf eigene Initiative hin haben die Freiwilligen für den Außenbereich zusätzlich eine Sitzbank aus Paletten sowie ein Hochbeet gezimmert und mit Kräutern bepflanzt, die der ZG Raiffeisen Markt gespendet hatte.

Dankes-Andacht zum Ende der 72-Stunden-Aktion

Den Abschluss der 72-Stunden-Aktion bildete eine gemeinsame Dankes-Andacht mit allen Beteiligten und nochmaligem Dank seitens des Caritasverbands und des katholischen Jugendbüros an alle Engagierten. „Euch hat mit der 72-Stunden-Aktion der Himmel zu uns in den Tafelladen geschickt. Ihr habt mit euren vielfältigen Talenten Zeichen gesetzt für Gemeinschaft, Solidarität, Engagement und ganz vieles mehr“, sagte Gabriele Wurl. Und Alexander Schweitzer fügte hinzu: „Wir können allen, die bei der Aktion mit angepackt, organisiert und gespendet haben, gar nicht genug für diesen tollen Einsatz danken! Ihr seid einfach spitze!“

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