Verlässliche Migrationsberatung auch in Pandemiezeiten

Anlässlich des bundesweiten Aktionstags der Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE) am 30. Juni blickt der Caritasverband für den Rhein-Neckar-Kreis e.V. auf die Migrationsberatung des vergangenen Jahres zurück.

Die Migrationsberaterinnen des Caritasverbands (v. l.): Tabea Schirner, Antonina Slobinski, Verena Mayer und Elisa Kranich.

Trotz geringerer Zuwanderung infolge der Corona-Krise war der Beratungsbedarf in dieser Zeit unvermindert hoch, da neue Problemstellungen, wie Kurzarbeit und Arbeitsplatzverlust, hinzukamen.

„In den letzten Monaten wurde deutlich, wie verlässlich und systemrelevant die MBE ist“, sagt Migrationsberaterin Tabea Schirner vom Caritasverband. „Trotz der pandemiebedingten Einschränkungen konnten wir die Beratung durchweg sicherstellen und das Angebot durch digitale Formate, wie beispielsweise die Online-Beratung, erweitern“, führt Schirner aus. Die Umstellung auf digitale Angebote stellte einige Klient*innen vor neue Herausforderungen, weil oftmals die technische Ausstattung nicht ausreichte. Auch war die Verunsicherung angesichts der Schließung von Schulen, Geschäften und Einrichtungen groß. „Es war uns deswegen besonders wichtig, auch weiterhin persönliche Beratungstermine vor Ort anzubieten, natürlich unter Einhaltung der notwendigen Hygienemaßnahmen“, betont Schirner.

Die Migrationsberatung bietet Unionsbürger*innen, Spätaussiedler*innen und deren Familienangehörigen sowie Ausländer*innen, die sich dauerhaft in Deutschland aufhalten, Unterstützung bei der schulischen, beruflichen und sozialen Integration in Deutschland. Die MBE-Berater*innen helfen bei der Erstintegration, unterstützen bei der Beantragung und Vermittlung von Integrations- und Sprachkursen und beraten zur Existenzsicherung sowie zum Aufenthalt in Deutschland.

„Die Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer leistet einen essentiellen Beitrag zur gesellschaftlichen Teilhabe. Deshalb ist es von großer Bedeutung, dass die MBE auch in Zukunft erhalten bleibt“, betont Stefan Dugeorge, Referatsleiter Soziale Dienste des Caritasverbands für den Rhein-Neckar-Kreis. Durch den Wegfall der Corona-Restriktionen ist in den nächsten Monaten ein allmählicher Wiederanstieg der Zuzugszahlen zu erwarten, zum Beispiel im Zuge der europäischen Freizügigkeit und bei zunehmender Wirkung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes.

Die bundesgeförderte „Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer“ (MBE) ist Bestandteil des Integrationsangebotes des Bundes und bietet seit 2005 anerkannte Anlauf- und Beratungsstellen für Menschen mit Einwanderungsgeschichte in ganz Deutschland. Tabea Schirner ist eine von insgesamt vier MBE-Beraterinnen des Caritasverbands, der mit der Migrationsberatung an den Standorten Schwetzingen, Wiesloch, Sinsheim und Weinheim vertreten ist. Neben dem Caritasverband für den Rhein-Neckar-Kreis e.V. ist auch das Diakonische Werk im Rhein-Neckar-Kreis als weiterer kirchlicher Wohlfahrtsverband Träger der MBE.