Zehn Jahre Seniorenfonds Neckar-Bergstraße

Der Seniorenfonds Neckar-Bergstraße feiert seinen 10. Geburtstag. Am 5. Mai 2014 wurde der Fonds als Unterstützung für Senior*innen ab 60 Jahren mit geringen finanziellen Mitteln vom Caritasverband für den Rhein-Neckar-Kreis e.V. und dem Diakonischen Werk im Rhein-Neckar-Kreis gemeinsam gegründet.

von links: Marco Schäfer und Hansjörg Rapp vom Diakonischen Werk, Verena Metzger vom Caritasverband, Susanne Krüger vom ZONTA Club und Wolfram Eckert

Ideengeber des Projektes war der ZONTA Club Weinheim, der damit vor allem der Altersarmut von Frauen entgegenwirken wollte. Gemeinsam mit sieben weiteren ZONTA Clubs der Metropolregion unterstützte er den neu gegründeten Seniorenfonds mit einer großzügigen Anschubfinanzierung. Mit diesen und weiteren Spenden sowie Unterstützung unter anderem von der Bürgerstiftung Weinheim, der Volksbank Weinheim und den Weinheimer Nachrichten konnte der Seniorenfonds unmittelbar nach der Gründung aktiv werden. Bereits im ersten Jahr konnten 42 Anträge von Senior*innen bewilligt werden.

Der Seniorenfonds unterstützt Menschen ab 60 in finanziellen Notlagen oder prekären Lebenssituationen und bietet schnelle und unbürokratische Hilfe an, zum Beispiel wenn sich Betroffene die neue Brille nicht leisten, den kaputten Herd nicht ersetzen oder die Apothekenrechnung nicht bezahlen können. Er unterstützt auch Maßnahmen, die der Mobilität und der gesellschaftlichen und kulturellen Teilhabe dienen. So können die Kosten für das Deutschlandticket übernommen oder auch ein Theater- oder Museumsbesuch ermöglicht werden.

„Meist erfahren wir während unserer Beratung von finanziellen Notlagen und können dann über den Seniorenfonds schnell und unbürokratisch Unterstützung anbieten“, erklärt Verena Metzger vom Caritasverband am Standort Weinheim. Alle Menschen ab 60, die in Weinheim und Umgebung wohnen, können sich an die Beratungsstellen des Diakonischen Werks in Weinheim und den Caritasverband in Weinheim wenden. Im Gespräch der Mitarbeiter*innen von Caritas oder Diakonie mit den Betroffenen wird gemeinsam geklärt, wie die Hilfe aussehen kann. „Leider trauen sich viele Menschen aus Scham nicht, sich bei uns zu melden, und versuchen stattdessen so lange mit wenig Geld auskommen, bis die Situation mit einem hohen Leidensdruck verbunden ist“, weiß Verena Metzger und betont: „Wir möchten alle von Altersarmut betroffenen Menschen ermutigen, sich Hilfe zu holen.“

Es sind vor allem Frauen und Alleinstehende und darunter vor allem Rentner*innen, die von Altersarmut betroffen sind und den Seniorenfonds in Anspruch nehmen. Einer davon ist Wolfram Eckert, der mit Hilfe des Seniorenfonds das Deutschlandticket bezieht und so erst die aufgrund seiner Vorerkrankung notwendigen regelmäßigen Termine in der Klink in Heidelberg und bei der Physiotherapie wahrnehmen kann. „Dass das über den Seniorenfonds möglich ist, finde ich unglaublich toll“, betont Eckert. Ohne die Kostenübernahme für das Ticket wäre es ihm nicht möglich die Klinik zu besuchen oder auch bei der Tafel Weinheim „Appel+Ei“ einzukaufen.

In den letzten vier Jahren wurden durchschnittlich 200 Anträge pro Jahr von Menschen aus Weinheim und Umgebung bewilligt. „Die Zahl der Antragstellungen im kulturellen Bereich ist in der Corona-Zeit aufgrund der Kontaktbeschränkungen stark zurück gegangen und hat sich seither auch nicht wirklich erholt“, berichtet Hansjörg Rapp vom Diakonischen Werk in Weinheim. „Aufgrund der finanziellen Notlagen im Zuge der Inflation haben bei den Senior*innen derzeit andere Unterstützungsleistungen, wie zum Beispiel die Bezahlung von ausstehenden Rechnungen, Vorrang gegenüber einem Kino- oder Theaterbesuch“, weiß Rapp. Das Ziel des Seniorenfonds ist aber weiterhin, einen Beitrag zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu leisten.

Der Bedarf steigt und die Notlagen werden existentieller. Umso wichtiger sind daher die Spenden von Privatpersonen, Firmen und Organisationen, wie dem ZONTA Club oder der Hector Stiftung, die den Fonds seit Jahren zuverlässig unterstützen. Ebenso wichtig ist die Arbeit und Unterstützung der Schirmherren und Schirmfrauen, um den Seniorenfonds in Weinheim und der Umgebung bekannt zu machen. Die Schirmherrschaft über den Fonds haben Jürgen Kirchner (Bürgermeister Hemsbach), Matthias Weber (Diakoniepfarrer Dossenheim), Doris Falter (Kreisrätin Weinheim) und Petrus van Nunen (Dekanatsrat Heidelberg-Weinheim).

„Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Unterstützer*innen des Seniorenfonds Neckar-Bergstraße und hoffen, dass wir auch in den nächsten zehn Jahren älteren Menschen in finanziellen Notlagen schnell und unbürokratisch helfen und so einen kleinen Beitrag zur Abmilderung von Altersarmut leisten können“, wünschen sich Verena Metzger und Hansjörg Rapp.

Spendenkonto:

Diakonisches Werk – Seniorenfonds Neckar-Bergstraße
Volksbank Kurpfalz
IBAN: DE58 6709 2300 0005 4066 17

Weitere Informationen:

www.caritas-rhein-neckar.de/seniorenfonds